Für Personen, die durch ihren Beruf regelmäßig mit großen Mengen an Pestiziden in Kontakt kommen, besteht wahrscheinlich ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Prostatakrebs . So lautet das …
Ergebnis einer Metaanalyse in der Fachzeitschrift Occupational and Environmental Medicine (2003; 60: 634–642).
Genevieve van Maele-Fabry et al. vom Department of Public Health, Ghent University, Ghent, Belgien, analysierten die Resultate von 22 epidemiologischen Studien, die zwischen 1995 und 2001 veröffentlicht wurden, und stellten diese den Ergebnissen klinischer Studien gegenüber. Insgesamt waren circa 43 Studien zu diesem Themenkomplex im Untersuchungszeitraum publiziert worden.
Anhand der Risikoangaben in den einzelnen Studien ermittelten die Autoren ein Gesamtrisiko von 13 Prozent für die Entwicklung von Prostatakrebs als Folge der beruflichen Exposition gegenüber Pestiziden. Für Personen, die mit Sprühanlagen arbeiteten, zeigte sich ein höheres Prostatakrebsrisiko als für Landwirte oder andere Berufsgruppen, die routinemäßig mit Pestiziden in Kontakt kommen.
Die Autoren stellten fest, dass die geschätzten Risikowerte in europäischen Untersuchungen tendenziell geringer ausfallen als die Werte in nordamerikanischen Untersuchungen. Allerdings geben van Maele-Fabry et al. zu bedenken, dass große Unterschiede hinsichtlich Faktoren wie Dauer, Design, geographischer Lage und Qualität der Studien bestünden.
Zudem seien in den meisten Untersuchungen andere Einflussfaktoren, wie beispielsweise eine genetische Prädisposition, nicht berücksichtigt worden. Die Ursachen für Prostatakrebs, so die Wissenschaftler, gelten nach wie vor als nicht eindeutig geklärt. Die Ergebnisse ihrer Metaanalyse seien jedoch trotz Vorbehalten vergleichbar mit denen vorhergehender Metaanalysen und machten deutlich, dass eine Notwendigkeit bestehe, die berufliche Exposition gegenüber Pestiziden und anderen Chemikalien zu reduzieren.