Sex ist gut gegen Prostatakrebs
Solche teils reißerische Titeln kann man fast täglich in Zeitschriften oder im Internet lesen. Selten wurde diese Aussage statistisch untersucht und wenn ja, war die Menge der Männer klein und der Untersuchungszeitraum kurz. Es gab keine belastbaren Zahlen.
Das hat sich jetzt geändert. Bemerkenswert ist auch der Umstand, dass die Untersuchung von Epidemiologen veröffentlicht wurde; das ist die Gruppe von Statistikern, die sonst immer Lücken und Ungenauigkeiten bei medizinischen Veröffentlichungen anprangern.
Frau Jennifer Rider, ScD, MPH, Epidemiologin an der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston hat 32000 Männer über 18 Jahre befragt und untersucht.
Während dieser Zeit wurde bei 3839 Männern (11,9%) ein Prostatakrebs festgestellt; 384 Männer sind in diesem Zeitraum an Prostatakrebs verstorben.
Seit 1992 wurden 32000 Männer bezüglich ihrer Orgasmusanzahl pro Monat zwischen dem 20-29zigsten Lebensjahr und zwischen dem 40-49zigsten Lebensjahr befragt. Hierbei war es unerheblich, ob der Orgasmus durch Geschlechtsverkehr oder Masturbation herbeigeführt wurde. Diese Anzahl wurde dann mit dem Auftreten von Prostatakrebs in Verbindung gesetzt (korreliert).
Bei Männern die 21 und mehr Orgasmen pro Monat angaben, sank das Auftreten von Prostatakrebs um 20% verglichen mit Männern die nur 4-7 Orgasmen pro Monat hatten.
Zwischen dem 40-49zigsten Lebensjahr gaben 38% der Männer 8-12 Orgasmen an. Nur 8,8% der Männer berichteten über 21 und mehr Orgasmen pro Monat.
Das Durchschnittsalter der Männer lag bei 59 Jahre und es wurde jährlich mindesten ein PSA Test durchgeführt. Die meisten Männer waren verheiratet, aber die Männer die im Alter zwischen 40-49 Jahren mehr als 21 Orgasmen angaben waren meist geschieden (11,8 vs 4%-7%).