Gesundheits Lexikon von L-P
Als „Bruch“ (Hernie) bezeichnet man das Austreten von Baucheingeweiden, meist Darm, durch eine Bauchwandlücke. Die Leistenregion ist wegen der vorgebildeten Durchtrittsstellen (Gefäße, Samenstrang) besonders anfällig für Bauchwandbrüche. Männer sind bei Leistenbrüchen wesentlich häufiger betroffen als Frauen.
Neben Leistenbrüchen gibt es Nabelbrüche, Narbenbrüche und weitere Stellen der Bauchwand, die von einem Bruch betroffen sein können. Ein Leistenbruch bei Männern über dem 60zigsten Lebensjahr ist häufig ein Hinweis auf eine Blasenentllerungsstörung.
Auftreten von weißen Blutkörperchen im Urin als Hinweis auf einen entzündlichen Vorgang (z. B. Harnblasenentzündung).
Die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) produziert u.a. ein sogenanntes LHR-Hormon, das beim Mann die Bildung des Sexualhormons Testosteron beeinflußt. LHRH-Analoga verhindern vorübergehend die Wirkung dieser LHR-Hormone.
Dadurch wird dann kein Testosteron mehr gebildet, und das Wachstum des Testosteron-abhängigen Prostatakarzinoms wird verhindert. LHRH-Analoga sind die medikamentöse Alternative zur Orchiektomie (operativer Entfernung des Hormon-produzierenden Hodengewebes, Kastration).
Sexualtrieb, geschlechtliches Verlangen.
Absonderung von Schleim als Gleitsubstanz durch spezielle Zellen der Scheide während der sexuellen Erregung, die das Eindringen des Gliedes erleichtern.
Lues auch Syphilis genannt. Hierbei handelt es sich um eine lang andauernde, durch Geschlechtsverkehr übertragbare, ansteckende Krankheit, die unbehandelt zu schweren Leiden bis hin zum Tod führen kann. Der Überträger ist das Treponema pallidum.
Ein Hormon, das von der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) ausgeschieden wird und in den Keimdrüsen (Eierstöcke bzw. Hoden) den Anstoß zur Produktion der Geschlechtshormone gibt.
Auch oft falsch als Lymphdrüsen bezeichnet. Lymphknoten besitzen jedoch keine Drüsenfunktion. Lymphknoten filtern das Gewebswasser (Lymphe) einer Körperregion. Sie befinden sich an zahlreichen Stellen des Körpers (z.B. Achselhöhlen, Leistengegend) und bilden so genannte Lymphknotenstationen. Die Lymphknoten sind wichtige Bestandteile des körpereigenen Immunsystems.
Meist durch Geschlechtsverkehr übertragene Infektionskrankheit vor allem in den Tropen durch den Erreger Chlamydia trachomatis. Etwa 14 Tage nach Ansteckung kommt es zum Auftreten einer kleinen vorübergehenden Beschädigung (Knötchen mit umgebender Entzündung) zum Beispiel am Auge, die nach 2-3 Wochen wieder abheilt.
In der Folge schwellen die Leistenlymphknoten an, schmelzen eitrig ein und neigen zur Fistel- und Abszessbildung. Starke Schwellung im Bereich der Geschlechtsorgane (Elephantiasis genitoanorectalis). Eine operative Behandlung der Fisteln ist möglich.
Bildgebendes Verfahren, das sich elektromagnetischer Schwingungen von Gewebebestandteilen in einem künstlich erzeugten Magnetfeld bedient. Durch eine hohe Auflösung können Schichtungen dargestellt und ganz genaue Schnittbilder angefertigt werden.
Für Patienten mit Herzschrittmachern ist dieses Verfahren ungeeignet. Durch eine verlängerte Untersuchungsdauer ist diese Methode für Menschen mit Ängsten oder herabgesetztem Allgemeinzustand weniger geeignet. Vorteil: Keine Röntgenstrahlung. Momentan gelten die erzeugten Magnetfelder als nicht gesundheitsschädlich.
Bösartige Geschwulst, Krebs.
Die Weiterbildung und Qualifikation zur „medikamentösen urologischen Krebstherapie“ beinhaltet einen Kompetenznachweis zur medikamentösen Therapie urologischer Tumoren.
Da sich die Tumorbiologie auch bei einer Metastasierung nicht ändert – eine Tochtergeschwulst eines Prostatakrebses bleibt auch beim Sitz im Knochen ein Prostatakrebs – , hat der Urologe die beste „organische“ Kompetenz zur ganzheitlichen Therapie.
Durch Ausstreuung von Zellen eines Malignoms (Krebs) an einer anderen Stelle des Körpers entstandene Krebsansiedlung. Metastasen werden auch Tochtergeschwülste genannt. Metastasen müssen eine Größe von ca. 7-10 mm haben, damit man sie mit den besten Geräten (Computertomographen, Magnetresonanztomographen, Positronenemissionstomographen PET) feststellen kann.
Natürliche Harnentleerung der Blase. Das Fehlen von beweglichen, reifen Samenfäden (Spermien).
Störungen bei der natürlichen Entleerung der Blase z.B. durch Vergrößerung der Prostata.
Röntgenkontrastdarstellung der Harnröhre und Harnblase während des Wasserlassens. Dazu muss vorher Kontrastmittel in die Blase mittels Katheder oder intravenöser Applikation zugeführt werden.
Um die Verunreinigung des spontan gelassenen Urins zu vermeiden wird für die Urinuntersuchung der so genannte Mittelstrahlurin verwendet. Eine gründliche Reinigung der Harnröhrenöffnung und ihrer Umgebung ist vor dem Wasserlassen durchzuführen.
Vorgehensweise bei Männern: Zurückstreifen der Vorhaut über die Eichel. Säubern der Harnröhrenöffnung. Ablassen einer kleinen Urinmenge in die Toilette. Harnstrahl stoppen. Urin für die Untersuchung in den Sammelbehälter ablassen. Harnstrahl stoppen. Dann den restlichen Urin in die Toilette entleeren. Den Sammelbehälter zur Untersuchung bringen.
Vorgehensweise bei Frauen: Durch die unmittelbare Nähe der Harnröhrenöffnung zur Scheide und den Schamlippen gestaltet sich die saubere Gewinnung eines Mittelstrahlurins wesentlich schwieriger. Ausgiebige Reinigung der äußeren Geschlechtsteile. Gründliches Waschen der Hände und Abtrocknen möglichst mit einem Einmalhandtuch. Spreizen der Schamlippen mit der einen Hand und zwar so lange bis die Gewinnung des Mittelstrahlurins abgeschlossen ist. Reinigung der Harnröhrenöffnung von vorne nach hinten. Ablassen des ersten Urins in die Toilette. Harnstrahl stoppen. Auffangen des zweiten Urinstrahls in einem Sammelbehälter. Entleerung des restlichen Urins aus der Harnblase in die Toilette. Den Sammelbehälter zur Untersuchung bringen.
Substanzen die sich schädigend auf die DNS im Zellkern d.h. auf das Erbmaterial der Zellen auswirken.
Es wird örtliche- teilnarkose -oder Vollnarkose unterschieden. Durch Zufuhr von Betäubungsmitteln wird je nach Art des Eingriffs eine Schmerz- und/oder Bewusstseinsausschaltung erreicht.
Eine Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) wird durch einen „aufsteigenden“ Harnwegsinfektion verursacht. Bei nicht rechtzeitger Therapie können lebensbedrohliche Situationen (Urosepsis) eintreten.
Wellenförmig verlaufendes Schmerzereignis im Bereich der Nieren, bedingt durch eine akut einsetzende Abflußbehinderung des Harnes aus aus der Niere. Häufigste Ursache ist ein Stein, der den Harnleiter (Verbindung zwischen Niere und Blase) passiert.
Aber auch Infektionen, Blutungen oder Tumore können Koliken auslösen. Die Kolik ist häufig begleitet von Übelkeit, Erbrechen und Darmverstopfung. Tritt Fieber hinzu, droht eine Urosepsis; eine lebensbedrohliche Komplikation, die einer sofortigen Behandlung bedarf.
Harnsteine können im gesamten Harntrakt vorkommen, in der Niere (Nierensteine), dem Harnleiter, der Blase und in der Harnröhre. Das Material, aus dem sie bestehen, ist unterschiedlich, doch in den meisten Harnsteinen ist Kalzium enthalten.
Rund fünf Prozent der Bevölkerung haben Harnsteine, die aber nicht immer Beschwerden verursachen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr liegt das grösste Erkrankungsrisiko. Wer Harnwegsinfekte hat, hat auch häufiger Steine und umgekehrt! Es gibt verschiedene Ursachen für die Bildung von Harnsteinen: Viele Menschen trinken zu wenig, durch die zu hohe Konzentration des Urins bilden sich Ablagerungen in Form von Steinen.
Auch wenn der Harn nicht richtig abfließt, können sich zum Beispiel in der Harnblase Steine bilden. Der Säuregehalt des Urins spielt bei der Bildung von Steinen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Normale Anzahl und Funktion der männlichen Samenfäden im Ejakulat.
Häufiges nächtliches Wasserlassen.
Verstopfung, Verlegung, z. B. Behinderung des Harnflusses durch eine Einengung der prostatischen Harnröhre durch eine Prostatahyperplasie
Oberbegriff für eine Gruppe weiblicher Sexualhormone, die in den Eierstöcken (sowie in der Nebenniere und Leber) gebildet werden. Die wichtigsten Östrogene sind das Ostradiol, das Östron und das Östriol.
Vermindert Zahl von Samenfäden im Ejakulat (unter 50 Mio./).
Lehre von Krebserkrankungen.
Operative Entfernung des hormonproduzierenden Hodengewebes.
Operative Ausschälung der Hoden, wobei im Gegensatz zur Orchiektomie die Hodenhüllen, die Nebenhoden sowie die Samenstränge erhalten bleiben. Dies ist ein Behandlungsverfahren zum Hormonentzug, z.B. bei fortgeschrittenen Prostatakarzinom.
Beschwerden lindernde Therapie (Schmerztherapie, Behandlung von Krankheitszeichen) bei Patienten mit unheilbaren Erkrankungen. Das Gegenteil ist kurativ (heilend).
Feigwarzen werden durch sog. Papillomaviren verursacht. Sie machen sich bemerkbar als Warzen (in fortgeschrittenen Fällen auch in Form blumenkohlähnlicher Gebilde) am Glied, an oder in der Scheide, am Anus oder im Darmausgang. Es gibt viele verschiedene Arten solcher Papillomaviren, von denen nicht alle sexuell übertragbar werden oder Warzen verursachen.
Einige Arten infizieren die Schleimhäute im Genitalbereich und können , ohne sich zuvor durch eine Warzenbildung bemerkbar gemacht zu haben, nach länger dauernder Infektion Krebs auslösen. Der Gebärmutterhalskrebs bei der Frau, sowie vermutlich auch ein erheblicher Teil der Scheiden-, Penis- und Analkarzinome sind Folge solcher Infektionen.
Etwa jede 5. Frau im sexuell aktiven Alter ist mit genitalen Papillomaviren infiziert, etwa jede 15. mit Papillomavirustypen, die Krebs verursachen können. Die Zahl der männlichen Virusträger ist nicht bekannt. Besondere Probleme stellen die Warzen bei unkontrolliertem Wachstum dar; zum Beispiel wenn die Körperabwehr durch eine andere Erkrankung geschwächt ist.
Große Warzen im Geburtskanal können den Geburtsverlauf beeinträchtigen. Im Enddarm können sie Schmerzen beim Stuhlgang verursachen. Einige Virustypen können nach längerdauernder Infektion Gebärmutterhals-Krebs bei Frauen verursachen.
Hauptsächlich durch ungeschützten Sexualverkehr steckt man sich an. Kondome schützen, wenn sie den Kontakt mit krankheitsbedingten Hautveränderungen oder erregerhaltigen Körperflüssigkeiten verhindern. Eine ursächliche Behandlung gibt es nicht. Außer örtlicher chemischer Behandlung kommt die operative Entfernung in Frage. Es treten häufig Rückfälle auf, daher sind Kontrollen über längere Zeit unerläßlich.
Abschnürung des männlichen Gliedes (Penis) mit akuter Schwellung der Eichel durch behinderten Blutrückfluss. Ursache zumeist eine enge Vorhaut, die hinter die Eichel gerutscht ist und anschwillt (deshalb auch „Spanischer Kragen“ genannt). Zumeist muss der Arzt aufgesucht werden, da die Stauung und Schmerzen zunehmen und der Betroffene selbst den Zustand nicht verändern kann. Die Paraphimose gehört zu den urologischen Notfällen und bedarf einer sofortigen Behandlung.
Arzt, der Gewebeproben und Zellen auf krankhafte Veränderungen untersucht und anhand des Untersuchungsmaterials eine Stufeneinteilung (Stadieneinteilung) einer Krebserkrankung am betroffenen Organ vornimmt.
Über die Flanke wird durch einen angelegten Kanal ein Nierenspiegel (Nephroskop) in die Niere eingeführt. Die Nierensteine können dann mit einer Fasszange herausgezogen oder unter Direktsicht mittels Ultraschall zertrümmert und anschließend entfernt werden.
Er bezeichnet die Versagerquote einer Verhütungsmethode. Berechnungsbeispiel: 100 Frauen wenden ein Jahr lang zur Verhütung eine bestimmte Methode an. In dieser Zeit werden im Durchschnitt 3 Frauen schwanger. Damit beträgt der Pearl Index für die gewählte Methode 3. Zum Vergleich einige Pearl Index Werte, die jedoch nur richtungweisend sein können, da jeder Mensch eigenständig ist und verschieden reagiert:
Sterilisation des Mannes: 0,1
Minipille: 0,14 – 4
Sterilisation der Frau: 0,2 – 0,3
Spirale: 1 – 2
Basaltemperaturmethode: 1 – 3
Kondom: 3 – 4
Coitus interruptus: 10 – 20
Teilweise oder vollständige operative Entfernung des männlichen Gliedes. z.B. bei fortgeschrittenem Prostatakarzinom.
Das männliche Glied.
Die Pilzinfektion wird auch als Kandidose/ Candidose bezeichnet. Auslöser der Pilzinfektion sind Candidapilzsporen, zumeist Candida albicans. Sie kommen überall vor und sind Teil unserer normalen Haut- und Schleimhautbesiedelung.
Bei Störung des normalen Gleichgewichts kann es zum Überwiegen der Candidapilze kommen. Besonders bei Frauen, die zur Verhütung einer Schwangerschaft Hormone einnehmen, sind Pilzerkrankungen im Genitalbereich keine Seltenheit.
Auch die Einnahme von Medikamenten wie Antibiotika oder Cortison können eine Veränderung im Abwehrsystem des Körpers bewirken und eine Pilzinfektion begünstigen Während eine Candidose bei Männern oft nur sehr geringe Krankheitserscheinungen verursacht, kann es bei Frauen zu starkem Jucken, Brennen, Ausfluss und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr kommen. Über eine Pilzkultur wird der Nachweis des Befalls erbracht und die genaue Festlegung der Pilzart durchgeführt. Zur Behandlung gibt es spezielle Medikamente.
Drang zum häufig Wasserlassen (Frequenz) ohne Vermehrung des Volumens..
Krankhaft-übermäßige Harnausscheidung (Volumen).
Unter Potenzstörungen werden sehr unterschiedliche Probleme zusammengefasst. Der Geschlechtstrieb (Libido), die Ejakulation (Samenerguss) und die Fähigkeit, einen Orgasmus zu bekommen, können betroffen sein. Überwiegend haben die Männer mit Potenzstörungen jedoch eine Erektionsschwäche. Psychische und organische (somatische) Faktoren stören häufig die Fähigkeit zum Geschlechtsverkehr. Mit dem Alter nimmt die Häufigkeit der Impotenz zu.
Zu den organischen Gründen für eine Potenzstörung gehören:
Medikamente (z.B. Beruhigungsmittel, blutdrucksenkende Mittel )
Nikotin- und Alkoholmissbrauch
Hormonstörungen
Bandscheibenerkrankungen
Zuckerkrankheit
Durchblutungsstörungen
Erkrankungen des Nervensystems
Leberkrankheiten
Psychische Faktoren sind:
Leistungsdruck
Stress und Müdigkeit
Konflikte in der Partnerschaft
Depressionen
Ein aus Dünn- und /oder Dickdarm gebildetes Reservoir für Urin oder Stuhl.
Schmerzhafte Dauererektion des männlichen Gliedes ohne sexuelle Empfindung. Kann Stunden bis Wochen anhalten. Mögliche Ursachen können Erkrankungen des Blutgefäßsystems und des Blutes wie Leukämie oder Sichelzellanämie sein.
Auch Stoffwechselerkrankungen wie die Zuckerkrankheit oder Gicht, Krebstumore, eine Schädigung des Nervensystems, insbesondere des Rückenmarks können bei der Entstehung des Priapismus eine Rolle spielen. Auch ist eine Auslösung durch Medikamenteneinnahme, Alkohol- und Drogenmissbrauch möglich. Betroffen sind die Schwellkörper des Penisschaftes.
Hier ist deren Blutzirkulation gestört. Behandlung erfolgt durch Versuch der Schmerzlinderung und Behebung des gestörtes Blutflusses. Rechtzeitiges Eingreifen durch den Urologen ist erforderlich, da sonst die Schwellkörper irreversibel Geschädigt werden. Der Priapismus gehört zu den urologischen Notfällen.
Die zuerst entstandene Geschwulstbildung.
Voraussichtliche Entwicklung eines Krankheitsverlaufes unter kritischer Berücksichtigung des momentanen (aktuellen) Zustandsbildes.
Ein selten auftretender Tumor des Zentralnervensystems, der durch die vermehrte Ausschüttung des körpereigenen Hormons Prolaktin zu sexuellen Funktionsstörungen führen kann, z.B. zu Erektionsstörungen.
Vermehrung von Gewebe durch Wucherung.
Oberbegriff für zahlreiche natürliche und künstlich hergestellte hormonähnliche Substanzen, die in der Samenflüssigkeit und den Keimdrüsen nachgewiesen wurden. Eine Untergruppe, das Prostaglandin E1 wird zur Behandlung von Erektionsstörungen angewandt.
Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, ist ein etwa kastaniengroßes Organ, das direkt unter der Harnblase liegt. Sie umschließt ringförmig die Harnröhre. Sie besteht aus vielen Einzeldrüsen, deren Ausführungsgänge in die Harnröhre münden. Die Vorsteherdrüse gehört, genau wie Hoden, Nebenhoden und Samenleiter, zu den Geschlechtsorganen des Mannes.
Vergrößerung der Prostata durch Vermehrung der Zellen.
Der bösartige Tumor der Prostata (Vorsteherdrüse) ist einer der häufigsten Krebsarten bei Männern über 50 Jahre. Die Häufigkeit nimmt mit steigendem Lebensalter zu. Die Ursache ist unbekannt, es scheint eine Hormonabhängigkeit zu bestehen, aber auch Einflüsse der Ernährung (tierische Fette, Fleischkonsum etc.) scheinen einen Einfluß zu haben.
Die familiäre Häufung des Prostatatumores deuten auf eine genetische Ursache hin. Der Prostatakrebs wachst im Allgemeinen sehr langsam und muß zunächst keine Symptome verursachen. Bei zunehmender Größe des Tumors stellen sich Beschwerden beim Wasserlassen ein: erschwertes oder häufiges Wasserlassen, schwacher oder unterbrochener Harnstrahl, die Blase kann nicht vollständig entleert werden.
Ist der Krebs bereits in die Knochen gestreut, können Knochenschmerzen auftreten. Die rechtzeitige Entdeckung des Prostatakrebses ist heute durch die rektale Untersuchung sowie durch die Bestimmung des PSA-Wertes im Blut möglich.
Als sehr effizientes und nicht-invasives diagnostisches Verfahren in der Erkennung des Prostatakrebses hat sich in den letzten Jahren der PSA-Test erwiesen. Diese Laboruntersuchung ist dem Tastverfahren und der Ultraschalluntersuchung eindeutigüberlegen, denn sie ist in der Lage, schon in einem mikroskopisch kleinen und deshalb noch nicht sicht- oder tastbaren aber heilbaren Stadium auf mögliche bösartige Veränderungen der Vorsteherdrüse hinzuweisen.
Das prostataspezifische Antigen ist ein im Blut messbarer Eiweißstoff, den sowohl normale als auch bösartige Prostatazellen ausscheiden. Bei Vorliegen entzündlicher, aber auch tumoröser Veränderungen steigt die PSA-Konzentration im Blut an. Der PSA-Wert kann somit auf eine abklärungsbedürftige Veränderung der Vorsteherdrüse hinweisen und Anlaß für eine Biopsie sein.
Da mit steigendem Lebensalter des Mannes der PSA-Wert im Blut zu höheren Werten tendiert, auch wenn die Prostata nicht krebsbefallen ist, gibt es keine absolute Grenze für den PSA-Wert. Es gilt daher die Regel: Je höher der Wert, desto wahrscheinlicher ist eine tumoröse Veränderung.Es gibt jedoch auch Prostatakrebsarten die kein PSA ins Blut abgeben. Dies kommt in ca. 10-15% aller Prostatakrebsfällen vor.
Die gutartige Vergrößerung der Prostata (Vorsteherdrüse) verursacht unterschiedliche starke Beschwerden beim Urinlassen. Die normale Prostata ist etwa kastaniengroß und umschließt den Anfang der männlichen Harnröhre.
Bei rund der Hälfte aller Männer über 50 Jahre entwickelt sich eine Vergrößerung der Drüse, die als Prostata-Adenom oder Prostatahyperplasie bezeichnet wird. Die Ursache der Vergrößerung ist nicht geklärt, möglicherweise entsteht sie durch altersbedingte Verschiebungen des hormonellen Gleichgewichts.
Durch die Vergrößerung der Prostata ist die Blasenentleerung erschwert. Die dadurch verursachten Beschwerden sind zunächst häufiger Harndrang der oft auch nachts auftritt sowie ein abgeschwächter und verdünnter Harnstrahl.
Bei frühzeitiger Erkennung eines Prostatakarzinoms durch eine Tastuntersuchung der Prostata, Ultraschalluntersuchung, Blutuntersuchung, Gewebeentnahme (Biopsie) etc. ist eine Operation, die sogenannte radikale Prostatektomie, zur Heilung möglich.
Bei dieser Operation wird die Prostata – und somit auch der Krebs – vollständig (radikal) entfernt. Vorher werden unter gewissen Umständen zusätzlich auch ein Teil der umgebenden Lymphknoten entfernt und auf das Vorhandensein von Krebszellen untersucht (sog. staging-Lymphadenektomie). Dies geschied dann, wenn nicht präoperativ sicher anhand der vorliegenden Befunde gesagt werden kann, ob eine Entfernung der Prostata auch mit einer Heilung von der Tumorerkrankung möglich ist.
Nach Entfernung der Prostata wird der Schließmuskel wieder mit der Blase vernäht, so dass das Wasserlassen normal erfolgen kann. Allerdings kann es nach der Operation mitunter (meist nur vorübergehend) zu einem unwillkürlichen Harnverlust (Inkontinenz) kommen. Je nach Tumorausdehnung in der Prostata muß nach der Operation mit einer Erektionsschwäche oder Impotenz gerechnet werden.
Die Lehre von den ,psychischen Begleitumständen einer Krebserkrankung; die Forschung auf diesem Gebiet hat u. a. gezeigt, daß die innere Einstellung (aktiver, kämpferischer Umgang mit einer Krebserkrankung) ebenso wie die äußere Unterstützung (durch den behandelnden Arzt, den Psychoonkologen, die Familie und die Kollegen) Lebensqualität und Überlebenszeit verbessern können.
Fachkompetente Unterstützung bei allen nicht direkt medizinischen Aspekten, vor allem den seelischen und sozialen Folgen einer Krebserkrankung, entweder im Einzelgespräch oder in Patientengruppen.
Röntgenkontrastdarstellung von Nierenbecken, Harnleiter und Blase.